Im Schatten der Krone

Manche Texte entstehen nicht, weil man etwas erklären will, sondern weil man es nicht mehr anders sagen kann.

Die Ballade vom Schatten-König ist so ein Text. Sie ist kein klassisches Lore-Stück, kein Geschichtseintrag und kein Heldengesang.
Sie entstand in einer Phase, in der Brickania längst mehr war als nur eine Spielwelt,… sondern ein Ort, an dem Gedanken, Zweifel und Fragen einen Platz finden durften.

Der Schatten-König ist kein einzelner Herrscher, keine historische Figur, die man in einer Chronik eindeutig verorten könnte.
Er steht für Verantwortung, für den Versuch, allem gerecht zu werden… und für die leise Angst, am Ende trotz allem vergessen zu werden.

Im Rückblick wirkt der Text fast wie ein stiller Kommentar zu vielem, was Brickania ausmacht: Macht ohne Glanz, Entscheidungen ohne klare Sieger, und die Erkenntnis, dass selbst Könige nicht vor ihrem eigenen Schatten fliehen können.

Was bleibt, wenn der König geht
Staub auf der Krone
Der Schatten bleibt
Von Königen und Schatten

Diese Ballade darf für sich stehen.
Sie erklärt nichts… und vielleicht erklärt sie gerade deshalb so viel.

Einst herrschte er über die Lande,
ein König von Brickania stolz.
Sein Reich war geeint durch die Fahnen,
doch innen war alles nur Holz.

Oh Schatten-König, hörst du den Ruf,
deine Krone ist Staub, deine Wege sind schwer.
Du suchst die Erlösung, doch findest sie nicht,
und fürchtest nur, dass man dich vergisst.

Er schritt durch die Burgen und Gassen,
sein Schatten stets dicht hinterher.
Er flüsterte Worte voll Kälte:
„All deine Siege sind leer.“

Oh Schatten-König, hörst du den Ruf,
deine Krone ist Staub, deine Wege sind schwer.
Du suchst die Erlösung, doch findest sie nicht,
und fürchtest nur, dass man dich vergisst.

So fiel er, verborgen im Schweigen,
am Morgen blieb nur seine Kron’.
Vom König blieb nichts als Legenden,
sein Schatten am Thronhallentor.

Oh Schatten-König, wandelst im Wind,
deine Sehnsucht vergeht, wie die Jahre verrinn’.
Du suchst die Erlösung, doch findest sie nicht –
nur ein Herz, das dich niemals vergisst.

Und flackert das Feuer in Brickanias Nacht,
sei still – er wacht.