Das Schwarze Netzwerk

Das Schwarze Netzwerk ist eine der ältesten und zugleich am schwersten greifbaren Organisationen Brickanias.

Seine Ursprünge reichen bis in dieselben frühen Zeitalter zurück wie jene des Brickaniums, doch während das Brickanium Wissen bewahrte, entwickelte sich das Schwarze Netzwerk als Instrument der Einflussnahme.

Es besitzt keine offiziell bestätigte Führung, keinen bekannten Hauptsitz und kein öffentliches Symbol.

Seine Existenz ist allgemein bekannt – seine Struktur jedoch nicht.

Das Schwarze Netzwerk versteht sich nicht als Gilde, Orden oder Fraktion.
Es verfolgt keine Ideologie, keinen Glauben und kein langfristig formuliertes Ziel.

Sein einziger Zweck ist Bestand durch Einfluss.

In Zeiten stabiler Ordnung agiert das Netzwerk kaum wahrnehmbar.
In Zeiten von Konflikten, Thronstreitigkeiten oder Machtverschiebungen tritt es indirekt in Erscheinung – nie offen, nie geschlossen, niemals eindeutig.

Chroniken des Brickaniums verweisen bereits in frühen Schriften auf ein loses Geflecht aus Informanten, Vermittlern und Schattenhändlern, das parallel zu den ersten Wissenszellen existierte.

Ob das Schwarze Netzwerk bewusst gegründet wurde oder sich organisch aus Abhängigkeiten entwickelte, ist unbekannt.

Selbst innerhalb des Netzwerks existieren darüber widersprüchliche Erzählungen.

Fest steht lediglich:

Das Schwarze Netzwerk existierte bereits, bevor viele heutige Reiche entstanden.

Das Schwarze Netzwerk besitzt keine überprüfbare Führung.

Stattdessen besteht es aus:

Knoten

Einzelpersonen oder kleine Gruppen mit lokalem Einfluss:

• Händler

• Beamte

• Söldnerführer

• Adlige ohne Thron

• Informanten

Ein Knoten kennt nie die gesamte Struktur, sondern nur seine direkten Verbindungen.

Verbindungen

Beziehungen basieren auf:

• Gefälligkeiten

• Schulden

• Informationsaustausch

• stillschweigenden Abmachungen

Schriftliche Verträge sind selten oder bewusst vage.

Schattenlinien

Überregionale Muster von Einfluss, die selbst den meisten Knoten unbekannt sind.
Diese Linien entstehen nicht durch Befehle, sondern durch gleichgerichtete Interessen.

Das Schwarze Netzwerk hat keinen Anführer –
aber es gibt Persönlichkeiten, die als solche wahrgenommen werden.

Einige Akteure:

• treten offen als Sprecher des Netzwerks auf

• geben Anweisungen „im Namen des Schwarzen Netzwerks“

• werden von Außenstehenden für Führungspersönlichkeiten gehalten

Ob diese Personen tatsächlich über nennenswerten Einfluss verfügen, ist nie eindeutig.
Manche überschätzen ihre Rolle, andere unterschätzen sie.

Diese Mehrdeutigkeit ist kein Fehler, sondern Teil des Systems.

Viele sprechen für das Schwarze Netzwerk.
Niemand kann beweisen, dass er dazu berechtigt ist.

Zu den Reichen und Fraktionen

Das Schwarze Netzwerk ist niemals ein verlässlicher Verbündeter.

Absprachen gelten:

• lokal

• zeitlich begrenzt

• ausschließlich für beteiligte Akteure

Fraktionen können mit einzelnen Knoten kooperieren –
nicht mit dem Netzwerk als Ganzem.

Zum Brickanium

Beide Organisationen kennen einander.

• Das Brickanium sammelt Wissen, um es zu bewahren.

• Das Schwarze Netzwerk nutzt Wissen, um Macht zu verschieben.

Kooperationen sind möglich, jedoch selten und von gegenseitigem Misstrauen geprägt.

Eine offene Feindschaft mit dem Schwarzen Netzwerk ist möglich –
aber gefährlich.

Wer das Netzwerk bekämpft:

• greift keine zentrale Instanz an

• sondern eine Struktur ohne klaren Mittelpunkt

• ohne zu wissen, wo sie endet

Die Reaktion erfolgt selten direkt, oft zeitverzögert und selten nachvollziehbar.

Im aktuellen Zeitalter gewinnt das Schwarze Netzwerk erneut an Einfluss.

Der Thronstreit, regionale Instabilität und politische Unsicherheit schaffen ideale Bedingungen für eine Organisation, die nicht herrschen will – sondern bestehen.

In einem Satz

Das Schwarze Netzwerk ist kein Gegner, den man besiegen kann,
und kein Verbündeter, dem man trauen sollte.

Malreth von Grauwacht

Der Sichtbare

• tritt offen als Vermittler auf

• verkehrt mit Adel, Kaufleuten und Gesandten

• spricht häufig von „Entscheidungen des Netzwerks“

• wird von vielen für den Anführer gehalten

Wahrheit:
Malreth ist ein mächtiger Knoten – aber stark regional begrenzt.
Sein Einfluss endet dort, wo seine persönlichen Kontakte enden.
Mehrfach hat er Entscheidungen verkündet, die andernorts keinerlei Wirkung hatten.

„Wenn Malreth spricht, hören viele zu.
Aber nicht alle, die zuhören, gehören zum Netzwerk.“

Die Stimme ohne Namen

Das Gerücht

• keine bestätigte Identität

• taucht nur indirekt auf (Briefe, Boten, verschlüsselte Hinweise)

• wird oft erwähnt, aber nie gesehen

Wahrheit:
Möglicherweise existiert diese Person gar nicht.
Möglicherweise handelt es sich um mehrere Akteure, die denselben Mythos nutzen.
Allein der Glaube an ihre Existenz erzeugt Einfluss.

„Manche Befehle werden befolgt,
nur weil niemand sicher ist, wer sie gegeben hat.“

Serah Veln

Die Unscheinbare

• offiziell Händlerin für seltene Waren

• wirkt unbedeutend, fast harmlos

• taucht immer dort auf, wo Informationen fehlen

Wahrheit:
Serah ist kein Sprachrohr – sondern ein Knoten mit ungewöhnlich vielen Verbindungen.
Sie gibt keine Befehle, lenkt aber Entscheidungen, indem sie Informationen zurückhält oder freigibt.

„Serah spricht selten.
Aber nach jedem Gespräch ändern sich Pläne.“

👉 Wichtig:
Keine dieser Persönlichkeiten repräsentiert das Schwarze Netzwerk.
Alle drei könnten morgen verschwinden – das Netzwerk würde bestehen bleiben.

Auch zur Zeit von BrickQuest wirkte das Schwarze Netzwerk bereits im Hintergrund. In mehreren Szenarien handelten die Helden unbewusst im Sinne der Organisation, etwa indem sie Informationen beschafften, Wege freimachten oder bestehende Machtverhältnisse verschoben.

Für die Beteiligten blieb das Netzwerk dabei unsichtbar – erst im Verlauf der Zeit wurde erkennbar, dass einzelne Ereignisse Teil eines größeren Geflechts waren.