Was ist Tabletop – und wie LEGO und BattleLore mich zu Brickania geführt haben
(Ein autobiografischer Exkurs)
Wenn ich heute auf Brickania blicke, auf die modulare Strategiekarte, die Armeen, die Fraktionen, die Schlachten und das ganze Drumherum, dann ist mir völlig klar: Dieses Projekt ist nicht aus einem einzelnen Spiel entstanden, sondern aus Jahrzehnten voller Eindrücke, Erlebnisse und Inspirationen.
Und genau darum möchte ich in diesem Artikel erklären, wo Tabletop für mich begann, was es eigentlich ausmacht, und warum LEGO – ausgerechnet LEGO – am Ende das perfekte Medium wurde, um meine eigene Fantasywelt auf einem Spieltisch zum Leben zu erwecken.
🟦 Was ist Tabletop überhaupt?
Tabletop ist – grob gesagt – das Spielen von Schlachten oder Gefechten mit Miniaturen auf einem frei gestaltbaren Spielfeld. Im Gegensatz zu klassischen Brettspielen gibt es:
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keine festen Felder (unbedingt), sondern eine offene Spielfläche
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Gelände, das man selbst baut oder aufstellt
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Miniaturen, die man frei bewegt
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Armeen, die man selbst zusammenstellt
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Regelwerke, die Bewegung, Angriff und Taktik bestimmen
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Schlachten, die oft filmreif wirken
Es ist also: eine Mischung aus Strategie, Modellbau, Kreativität und Geschichten.
Bekannte Systeme sind:
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Warhammer Fantasy & 40K
-
Star Wars Legion
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Warmachine / Hordes
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BattleTech
-
Bolt Action
Doch als ich jung war, war Tabletop noch etwas anderes: magisch – riesig – unbegreiflich – und oft schwer zugänglich(!)
🟩 Mein erster Kontakt: HeroQuest und StarQuest
Heute würde man sagen: „Das sind ja keine Tabletops, sondern Hybridspiele.“
Aber damals – kurz nach Erscheinen – waren HeroQuest und wenig später StarQuest für mich die ersten Spiele, die Miniaturen und modulare Karten zu etwas Lebendigem machten.
Das erste Mal Türen, Möbel, Monster, Räume.
Das erste Mal Abenteuer zum Anfassen.
Das erste Mal, dass ein Spiel wie eine Welt wirkte.
Diese Spiele gaben mir den Geschmack und gleichzeitig den Wunsch nach mehr….., aber sie reichten (mir) nicht aus.

🟦 Claymore Saga – und der erste Vorgeschmack auf „echte“ Schlachten
Als Kind kannte ich Claymore Saga, aber erst Jahre später – als das Spiel schon (quasi) Sammlerwert hatte – spielte ich es intensiv mit Freunden…
Claymore Saga war eigentlich ein Schlachtenbrettspiel (und ein absoluter Vorbereiter für Battlelore), aber es zeigte mir:
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große Einheiten
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große Karten
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Fantasy-Armeen
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richtige Bewegung
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erste taktische Entscheidungen
Es war der Vorläufer dessen, was später Demonworld und Warhammer in mir auslösen sollten.
🟩 Beutelsend – der Laden, in dem sich mein Blick verändert
Das klingt heute fast wie eine Szene aus einem Film:
Ich wollte eigentlich nur Magic-the-Gathering-Booster kaufen.
Ich war in einem alten Brettspielladen in Berlin: Beutelsend.
Und dann sah ich es:
Warhammer.
Zum ersten Mal live.
Boxen. Miniaturen. Bücher.
Eine Welt voller Armeen.
Ich kannte es aus Zeitschriften, aber nie real. Das war der Moment, der mich endgültig in Richtung Tabletop stieß. In diesem Laden kaufte ich damals auch die Grundbox von Demonworld.
🟥 Mein erster richtiger Einstieg: Warhammer 40K Epic
Komischerweise stieg ich nicht mit klassischem Warhammer ein, sondern mit Warhammer 40K Epic – Massenschlachten in klein.
Warum Epic?
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riesige Armeeverbände
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Panzer, Titanen, Mechs
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große Schlachten
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schnelles Spielgefühl
Danach folgten:
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Warhammer 40K (klassisch)
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Armeebücher
-
Regelwerke
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Magazine
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Gelände
Ich war endgültig in der Tabletop-Welt angekommen.
🟧 Demonworld (1997) – mein erstes „großes“ Fantasy-Tabletop
Demonworld war für mich ein Höhepunkt:
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wunderschöne Miniaturen
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epische Welten
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komplexe Regeln
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taktische Tiefe
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ein starkes Kampagnensystem
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eine riesige Lore
Aber:
die Schlachten dauerten (gefühlt) extrem lange.
Man musste Zeit haben. Viel Zeit.
Ich liebte die Komplexität – aber sie war nicht immer praktikabel.
Dieses Problem sollte später wichtig werden … denn Brickania:Krieg um die Krone kann sich keine 5-Stunden-Schlachten leisten.

🟩 Der Wendepunkt: BattleLore (2006)
Und dann erschien BattleLore.
Ich entdeckte es spät,… aber zur perfekten Zeit. Und es hat mich (damals quasi) umgehauen.
Warum?
✔ weil Schlachten plötzlich schnell waren
✔ weil Regeln einfach waren
✔ weil Aufbau sofort möglich war
✔ weil es Zonen gab (links, Mitte, rechts)
✔ weil das Kartensystem genial war
✔ weil es Taktik ohne Komplexität bot
✔ weil es episch wie Demonworld wirkte
✔ aber so „leicht“ war wie Claymore Saga
✔ weil es wie geschaffen war für Kampagnen
Es war das erste System, das wirklich alles kombinierte, was ich liebte – ohne die Nachteile.
Und genau das sollte dann später entscheidend für Brickania werden

🟦 **2009 – meine eigene Kampagne
Mighty Empires + BattleLore**
Um 2009 herum machte ich das, was jeder kreative Tabletop-Mensch irgendwann tut:
Ich mischte Systeme und baute meine eigene Kampagnenwelt.
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Mighty Empires = die große Hexfeldwelt
-
BattleLore = die schnellen Schlachten
Das war das erste Mal, dass ich eine echte Kampagnenlandschaft erschuf, in der Politik, Diplomatie und Krieg gemeinsam funktionierten.
Dieses Prinzip ist später die Grundmechanik von Brickania geworden.
🟦 Mighty Empires & Birthright – und der Beginn meines Weltendesigns
Dann kam etwas Entscheidendes:
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Mighty Empires aus dem Warhammer-Universum
-
Birthright aus dem AD&D/D&D-Universum
Beide Systeme verbanden:
✔ Hexfeldkarten
✔ Reiche & Provinzen
✔ Diplomatie
✔ Ressourcen
✔ Verwaltung
✔ Expansion
✔ Krieg & Politik
✔ kampagnenbasierte Fantasyländer
Damit begann mein erstes eigenes Kampagnendesign.
Ich erstellte eigene Länder, eigene Regeln, eigene Zusammenhänge.
Es war die Vorstufe von Brickania – ohne dass ich es damals wusste.
🟩 Warum LEGO das perfekte Medium wurde
Jetzt kommt der Punkt, der alles verbindet:
LEGO ist Tabletop.
LEGO ist Miniaturen.
LEGO ist Gelände.
LEGO ist modulare Welt.
LEGO ist Kreativität.
Und:
✔ LEGO hat perfekte Sichtbarkeit für Live-Schlachten
✔ LEGO ermöglicht modulare Geländebau-Elemente
✔ LEGO-Armeen sind frei anpassbar
✔ LEGO ermöglicht Helden, Monster, Fraktionen
✔ LEGO ist robust, flexibel und wiederverwendbar
✔ LEGO verbindet Kindheit & Ernsthaftigkeit
✔ LEGO lässt Welten sichtbar atmen
LEGO war der fehlende Baustein… im wahrsten Sinne des Wortes.
🟩 Warum LEGO das perfekte Medium wurde
Tabletop + Kampagne + LEGO = Brickania**
Alles, was mich seit meiner Kindheit begleitet hat:
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HeroQuest
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StarQuest
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Claymore Saga
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Warhammer
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Demonworld
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Mighty Empires
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Birthright
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BattleLore
…war nicht zufällig Teil meines Lebens.
Es waren Bausteine.
Und aus diesen Bausteinen entstand Brickania.
Eine Welt, die:
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modular ist
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strategisch
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episch
-
modern
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zugänglich
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lebendig
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visuell
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schnell spielbar
-
tief, aber nicht kompliziert
Eine Welt, die genau das verbindet, was ich seit 30 Jahren an Spielen liebe.
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